Juliane Stadler Foto: Steffen Beck

Das Museum Frieder Burda in Baden-Baden ist eigentlich immer einen Besuch wert. Zur Zeit ist dort die Ausstellung „Die Sonne um Mitternacht schauen“ mit Werken von Katharina Sieverding zu sehen.

Gleich vorweg: Mit 14 Euro Eintritt pro Person ist die Ausstellung nicht ganz günstig – für Familien mit normalem Geldbeutel fast unerschwinglich, auch im Vergleich zur Anzahl der Werke und der mitgelieferten Informationen. Wir müssen hier keine Diskussion über den Sin und Zweck von „öffentlichen Privatsammlungen“, die Eintritt verlangen erörtern, wir wollen uns der Ausstellung von Sieverding widmen. Denn sie ist nicht ohne Grund Teil der „Phalanx der großen deutschen künstlerischen Positionen seit den 70er Jahren, deren „Epizentrum“ vor allem das Rheinland war“. Die Künstlerin Katharina Sieverding (in Prag geboren und im Ruhrgebiet aufgewachsen, lebt und arbeitet in Düsseldorf) liebt das große Formatquent und die politische Message. Kein Wunder, war sie doch Schülerin von Joseph Beuys. Als Fotografin nutzt sie zudem die vielfältigen technischen Möglichkeiten des Mediums für ihre Zwecke und ihre Botschaften aus.

„Ihre Bereitschaft, sich immer wieder aufs Neue mit Fragen der deutschen wie globalen Gegenwart auseinanderzusetzen, sichert ihrem Werk bis heute seine ungebrochene Relevanz, wenn nicht Brisanz. Sieverding sucht die Konfrontation, visuell wie inhaltlich“ – heißt es in einem der wenigen Begleittexte zur Ausstellung. Und gleichzeitig sagt die Künstlerin über sich selbst und ihre Arbeit: „Ich mache keine Propagandakunst, ich möchte nicht als jemand wahrgenommen werden, der für etwas Bestimmtes steht. Das sind alles Zuordnungen, die mich festlegen. Ich möchte eine unabhängige Position haben und meine Gedanken durch die Arbeiten äußern.“

Ob der Großformatigkeit der Bilder sind nur relativ wenige Exponate in Baden-Baden zu sehen und leider wurde auch an den Erklärungen gespart. Das hat sicher seinen Grund in den Werken von Katharina Sieverding, jedoch ist es schade, für all jene, die keine Kunstexperten sind und sich eher zufällig in diese Ausstellung verirren. Zu sehen ist das Spektakel im Museum Frieder Burda noch bis 9. Januar.

David Bowie Foto" ist erschienen im Verlag Salz und Silber