Als ich zum ersten Mal den Begriff SchUM gehört habe, konnte ich damit nichts anfangen. Mittlerweile weiß ich mehr und freue mich dementsprechend auf die SchUM-Kulturtage, die im Oktober und November in Worms, Mainz und Speyer anstehen.
Als SchUM wird der Verbund bezeichnet, den die jüdischen Gemeinden der oberrheinischen Städte Speyer, Worms und Mainz im Mittelalter bildeten. Die SchUM-Stätten existieren also bereits seit vielen Jahrhunderten. Im 10. Jahrhundert begann die Blütezeit der in Speyer, Worms und Mainz ansässigen jüdischen Gemeinden. Sie prägten die synagogale Architektur und die Choreografie der rituellen Reinigung sowie die aschkenasische Grabkultur. Sie setzten auch religiöse Maßstäbe und brachten zahllose Gelehrte, kluge Frauen, Geschichtenerzähler, liturgische Dichter und Kantorinnen hervor. Die vielen Facetten jüdischer Geschichte und Gegenwart, Architektur, Religion, Kultur und Musik, der Pluralismus und die Lust am Diskutieren spiegeln sich im Programm der Kulturtage. Damit ist SchUM in allen drei Städten präsent, nicht nur über die Monumente und Friedhöfe, sondern auch kulturell.
Mit einem spannenden Programm werden diese Kulturtage vom 14. Oktober bis 16. November auch in Speyer den Facettenreichtum jüdischer Kultur in Musik und Theater aufzeigen, prägende geschichtliche Ereignisse beleuchten, das Gedenken an die Opfer des Antisemitismus pflegen und natürlich die Lebendigkeit des jüdischen Vermächtnisses in unserer Stadt feiern. Die vielen Facetten jüdischer Geschichte und Gegenwart, Architektur, Religion, Kultur und Musik, der Pluralismus und die Lust am Diskutieren spiegeln sich im Programm der Kulturtage. Damit ist SchUM in allen drei Städten präsent, nicht nur über die Monumente und Friedhöfe, sondern auch kulturell.
Ausführliche Informationen über das Programm der Speyerer SchUM-Kulturtage – Konzerte, Vorträge, Lesungen, Podiumsdiskussionen, Führungen – finden sich auf der Website www.speyer.de/schum-kulturtage, das Programm der beiden anderen Städte unter dem Link: www.schumstaedte.de.
Highlights des Speyerer Programms
Welch bedeutende Rolle die Frauen in der jüdischen Kultur der SchUM-Städte gespielt haben, berichtet am Mittwoch, 14. Oktober, um 18.30 Uhr die Frankfurter Rabbinerin Prof. Dr. Elisa Klappheck im Historischen Ratssaal der Stadt Speyer und am 22. Oktober werden ab 10 Uhr überall in Speyer 15 neue Stolpersteine, die an das Leid verfolgter Menschen in der NS-Zeit erinnern, verlegt. Mit einem Theaterstück über Sophie Scholl beteiligt sich das Kinder- und Jugendtheater Speyer am 9. November im „Alten Stadtsaal“ an den Kulturtagen. Es bringt in einem Monolog die Gedanken, und inneren Konflikte Zwiespälte der historischen Sophie Scholl in die Gegenwart. Wer jiddishe Musik mag, kommt mit WAKS am 31. Oktober, im Historischen Ratssaal voll auf seine Kosten. Das Ensemble WAKS beschäftigt sich mit dem überlieferten Liedgut jüdischer Phonographenstimmen aus Russland.