Let’s face it… was Kultur betrifft ist Karlsruhe selten international relevant, aber wenn, dann ist es meist eine Ausstellung des ZKM, die die Szene rund um den Globus interessiert. Noch bis 30. April habt Ihr die Chance, im ZKM an solch einem internationalen Großereignis teilzuhaben.

Die Ausstellung heißt „Beat Generation“ und schließt im Prinzip thematisch direkt an die Ausstellung von 2012 und 2013 an. (»The Name Is BURROUGHS. Expanded Media«, 2012) und  (»Beat Generation. Allen Ginsberg«, 2013) – In der neuen nun Ausstellung wird ein Überblick über die (komplette) literarische und künstlerische Bewegung geliefert, die Ende 1940er-Jahre entstanden ist. Wurden damals die »Beatniks« als subversive Rebellen betrachtet, so werden sie heute als Akteure einer der wichtigsten kulturellen Richtungen des 20. Jahrhunderts wahrgenommen – und das natürlich völlig zurecht. Das ZKM zeigt in dieser Ausstellung über 400 Werke aus den Bereichen Literatur, Fotografie, Zeichnung, Malerei, Kollagen, Filme und Soundtracks, wobei New York, Paris und Tanger besondere Schwerpunkte gewidmet sind.

Die Ausstellung ist keine leichte Kost und ist ohne (literarische) Vorkenntnisse eigentlich kaum zu empfehlen, aber nichtsdestotrotz liefert sie faszinierende Einblicke in die Welt der Beat Generation. Wer sich noch einlesen muss, kann dies übrigens auch in der „Buchecke“ der Ausstellung tun… – damit steht einem genussreichen Besuch dieser Ausstellung eigentlich nichts im Wege.
Allzu offensichtliche Bekenntnisse zu Drogen, Sex und Freizügigkeit lassen das ZKM übrigens eine „Ü18-Warnung“ für diese Ausstellung aussprechen, diese halte ich aber ehrlich gesagt für etwas übertrieben – aber das ist vermutlich Ansichtssache. Mit den richtigen Erklärungen und einer „gesunden“ (erwachsenen) Begleitung ist diese Ausstellung ganz sicher auch für Teenager machbar – sollten sie denn Interesse an Literatur und Fotografie haben. Vielleicht ist sogar gerade die Außenseiter- und Rebellenrolle der Beat-Künstler eine lockender Einstieg in die Welt der Literatur – denn was ist denn bitte cooler als ein Haufen Anarchos-Schriftsteller, die sich so ziemlich gegen alles auflehnen, was in irgendeiner Form alltäglich oder konventionell ist…??

ein kleiner Bonusgag am Rande: Wer möchte, kann sich in der „Beat-Bäm“-Mitmachecke selbst an einer „echten“, „alten“ Schreibmaschine literarisch versuchen. In diesem Sinne: „It is possible that it is possible“…