Genauso, wie es die Technik- und IT-Nerds gibt, gibt es Sprachnerds. Und ja, ich würde mich als einen solchen bezeichnen. Umso mehr habe ich mich über eine Neuveröffentlichung aus dem Dudenverlag gefreut, die da heißt: „Kleines Kuriositätenkabinett der deutschen Sprache“.
Allein das Wort Kuriositätenkabinett lässt mich vor Freude strahlen, tatsächlich zusammen mit Wunderkammer und Sammelsurium eines meiner absoluten Lieblingsworte. Ja, worum geht es nun in diesem hübschen, kleinen Buch? Um Sprache, um Feinheiten unserer Sprache und auch ein bisschen um die verwirrenden und wundersamen Blüten, die die deutsche Sprache in den vergangenen Jahrhunderten entwickelt hat.
Ein Beispiel gefällig? Aber gerne doch! Ist Euch schon mal aufgefallen, dass es Worte gibt, die auf „ie“ enden, bei denen das „e“ mitgesprochen wird und dann gibt es Worte, die ebenfalls auf „ie“ enden, bei denen das „e“ nicht mitgesprochen wird? Außerdem gibt es das Wort „Zeremonie“, das sowohl mit als auch ohne „e“ gesprochen werden kann. Warum das so ist? Wer weiß das schon?
Das Büchlein stellt und „bedrohte“ Worte vor, die eigentlich ganz hübsch sind, aber einfach nicht mehr gebraucht werden, wie etwa hanebüchen oder Kleinod? Aber auch ausgestorbene Fremdworte oder solche, deren Bedeutung sich geändert hat, stellt das Büchlein vor.
Kurz und gut – ohne zu viel zu verraten: Schafft Euch das Büchlein an, wenn Ihr die deutsche Sprache liebt, wenn Ihr kleine Linguistik-Nerds seid. Am Ende der Lektüre versteht man ganz gut, warum Grundschulkinder manchmal ein bisschen mit der Tücke der Sprache zu kämpfen haben und warum bei Ausländern Deutsch als eine der am schwersten zu erlernenden Sprachen überhaupt gilt.
„Kleine Kuriositätenkabinett der deutschen Sprache“ Dudenverlag ISBN 978-3-411-71786-6