Eine Erfahrung fürs Leben: The Mastaba – London Sommer 2018

Noch gemeinsam mit seiner 2009 gestorbenen Frau Jeanne-Claude hatte Christo Ende der 1970er Jahre eine „Mastaba“ für die Wüste Abu Dhabis konzipiert, die aus 410 000 bunten Ölfässern bestehen soll. Es wäre mit einer Höhe von 150 Metern und 300 Metern Länge die größte Skulptur der Welt. An dem Plan hält Christo fest. Das „lebenslange Projekt“ sei in Arbeit, sagte ein Sprecher des Künstlers.

Im Sommer 2018 war eine „Mastaba“ im See des Londoner Hyde Parks zu bestaunen. Verbunden mit einer kleinen aber feinen Ausstellung über die Entwicklung des Kunstprojekts in der Serpentine Gallery. 1958 bis 2018 so lange und noch länger hat das Künstlerpaar an der Mastaba-Idee gearbeitet. 

Die London-„Mastaba“  – eine gigantische Skulptur aus 7506 bunt bemalten, liegend gestapelten Ölfässern – soll nicht die einzige bleiben. 20 Meter hoch ragte das Kunstwerk – in Form einer Pyramide mit abgeschnittener Spitze – aus dem Wasser hervor. Der trapezförmige Koloss auf der schwimmenden Plattform war die Attraktion des Sommers 2018.

Ich hatte das Glück, an einem Regentag in den Hyde Park zu kommen – die „Mastaba“ und ich, wir waren fast alleine, ganz intim miteinander. Zwar konnte man sie nur aus der Ferne beobachten, aber schon der Spaziergang hinunter an den See zeigt die monumentale Größe der Installation – optisch im Vergleich mit den Wolkenkratzern der Großstadt. Im Regen strahlt die „Mastaba“ ganz besonders. Das Wasser hinterlässt auf den Fässern einen unsagbar faszinierenden Glanz. Man steht und staunt und erwischt sich selbst dabei, wie man hunderte von Fotos knipst, um das Ereignis aus verschiedensten Perspektiven, mit den unterschiedlichsten Lichteffekten für die Ewigkeit zu bannen.

**Anmerkung: 

Ich gehöre zu den Glücklichen, die schon mehr als ein Christo-Projekt bestaunen durften. Ich sah den Reichstag verhüllt und habe mich wie ein kleines Kind gefreut, den „großen, alten Mann“ der Gegenwartskunst noch einmal so markant in Aktion zu erleben!