Otto Zoff (1890 in Prag geboren und 1963 in München gestorben) war ein österreichischer Schriftsteller, der rund 20 Jahre als Emigrant in den USA verbrachte. Er war zu Lebzeiten vor allem mit Dramen und historischen Monographien erfolgreich, ist heute aber so gut wie vergessen. Naja, eigentlich nicht ganz vergessen, denn der Südverlag hat unlängst sein Werk „Die Hugenotten“ wieder aufgelegt.
Warum „Die Hugenotten“ fragt man sich – und erhält beim Blick in Zoffs Biographie die Antwort: Halbjuden in die USA emigriert, von den Nazis verfolgt. Sein Buch „Die Hugenotten“ – 1937 erschienen und sogleich auch von den Nationalsozialisten verboten zeichnet nicht nur die Geschichte der französischen Protestanten – verfolgt, vertrieben und ermordet – nach, sonder steht gleichzeitig als Spiegel seiner Zeit.
„Was bleibt angesichts von Verfolgung und menschengemachten Gräueln? Nie aufhören, sich für Toleranz und Menschenwürde stark zu machen! Im Jahr 1937 vollendet und von den NS-Behörden sogleich verboten, wurden „Die Hugenotten“ Otto Zoffs schnell eines der meistübersetzten Werke der Emigration“, schreibt dazu der Südverlag.
Religiöser Fanatismus, Extremismus, Verfolgung – man muss das Buch über die Hugenotten als Buch gegen die Nazis sehen – und damit ist diese lebhafte Schilderung eines
systematischen Vertreibens aktueller denn ja. Das Buch ist die direkte Antwort auf die Schrecken der eigenen Zeit und gleichzeitig ein nachdrücklicher Aufruf zu Vernunft und Humanität! Deshalb bekommt das Buch auch wenn es schwere, literarische Kost ist und kaum zum Entspannten Lesen im Sommerurlaub taugt, eine eindeutige Leseempfehlung. Wer es im Sommer lieber gechillter mag, hebt sich die Lektüre für dunkle Herbstabende auf.
Otto Zoff „Die Hugenotten – Geschichte eines Glaubenskampfes“, Südverlag, ISBN 978-3-87800-131-7