Wenn ich lese, dann lese ich am liebsten Geschichts- und Fachbücher. Romane sind nicht so meines – es ist ein bisschen so, als ob ich brauche den Bezug zur Realität irgendwie brauche, um das geschriebene Wort so richtig genießen zu können. Reine Fiktion reizt mich nicht.
Eine meiner liebsten Neuerscheinungen im vergangenen Jahr 2018 war „Kaisersturz“ von Lothar Machtan. Das Buch befasst sich auf rund 350 Seiten mit den politischen und gesellschaftlichen Wirren im Deutschland von 1918.
Intrigen, Konflikte, Eigennutz – Machtan beschreibt auf eindringliche und mitunter sehr emotionale Weise das politische Versagen der „Machteliten“ von 1918. Wie der Kaisersturz von damals mit Hilfe seriöser historischer Quellen und sorgfältig recherchierter Fakten glaubwürdig in eine „Selbstentkrönung“ umgedeutet wird, ist nur eines unter vielen Highlights des Buches.
„Kaisersturz“ ist keine leichte Kost, aber durchaus unterhaltsam – ein gewisses historisches Interesse vorausgesetzt. Und auch wer’s mit Lokalkolorit mag, kommt als Badener und/oder Karlsruher mit dem Buch voll auf seine Kosten: Denn auch die Rolle des letzten kaiserlichen Kanzlers, Max von Baden, wird beleuchtet und mitunter völlig neu interpretiert.
So kann ich „Kaisersturz – Vom Scheitern im Herzen der Macht“ mit voller Punktzahl belohnen und eine uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen. Trauen Sie sich ruhig ran, auch Geschichte kann Spaß machen und ein echtes Leseerlebnis sein.
Das Kleingedruckte…
Erschienen ist „Kaisersturz“ von Lothar Machtan im Verlag wbg Theiss, ISBN 978-3-8062-3760-3
In eigener Sache: Bei diesem Text handelt es sich um eine Leseempfehlung, unbezahlte Werbung für ein bisschen Bildung, wenn Sie so wollen!